Heute begann der Tag im Dormitory wieder um 15 Uhr. Wir starteten mit einer Besprechung, in der es darum ging, wie die Staffmember sich langsam von Etage zu Etage "hocharbeiten", um alle Schüler auf allen Ebenen kennenzulernen. Umgekehrt erfuhren so die Schüler*innen auch, an wen sie sich wenden können. Momentan haben alle eine feste Bezugsebene und die Schüler somit nur zwei "feste" Bezugspersonen. Als die Besprechung fertig war, hat Mira uns am Computer gezeigt, wie viel Schreibarbeit in diesem Job vonnöten ist. Das Meiste erfolgt über Teams, es gibt aber auch ein eigenes Luovi-Intranet und für wirklich wichtige Informationen das WILMA-Net. Zur Sicherheit wird hier auch eine Liste geführt, in der man sehen kann welche Schüler*innen im Haus sind und wer nach Hause gefahren ist. Ebenso werden hier die Aufweckzeiten der einzelnen Schüler*innen sowie die Ausgabezeiten von Medizin dokumentiert. Danach erfolgte der tägliche Anwesenheitscheck.
Wir gingen von Zimmer zu Zimmer, haben kurz mit den Schülern und Schülerinnen gesprochen und etwaige Assistenzarbeiten durchgeführt - heute das Schreiben einer Einkaufsliste. Die Schüler*innen müssen in der Lage sein ohne größere Probleme alleine bzw. in den WGs leben zu können. Besteht langfristiger Pflegebedarf, werden sie wahrscheinlich nicht hier in diesem Dormitory bleiben können.
Kurze Pause, es gibt Kaffee! Mira hat es wohl etwas zu gut gemeint, vielleicht haben wir aber auch einfach sehr müde ausgesehen, aber nach diesem Kaffee hätten wir drei Tage wach bleiben können. Merkte sie aber schnell selbst und reichte uns Hafermilch dazu. Es war aber trotzdem eine schöne Situation, denn alle Kollegen haben gelacht und probiert und jeder hat berichtet wie wach er nach dem Kaffee war. Es folgten einige Unterhaltungen auf finnisch und wir wurden gefragt, ob wir am Mölkky Spiel teilnehmen möchten. Die Antwort war ein klares „ja“.
Nach unserem Spiel ging es dann um 17 Uhr zu einer privaten Schulstunde. Alexii, einer der Mitarbeiter, studiert nebenbei Soziale Arbeit und plant immer wieder diese Stunden an denen 2-6 Schüler*innen teilnehmen. Heute durften sich alle eine Karte aussuchen, auf denen Tiere abgebildet waren. Jede Karte stand für eine Eigenschaft und die Schüler*innen mussten erklären, warum sie sich dafür entschieden hatten. Kurz danach spielte Alexii ein YouTube-Video ab und schaltete Englische Untertitel dazu. Das Video war sehr berührend. Es ging darum, dass man sein Leben leben und jeden Moment genießen muss, über sich selbst lachen soll bevor es andere tun und vielerlei andere Dinge.
Als die Stunde vorbei war, ging es zurück in den "Messi"- Raum. Hier wurden deutsche Haribo ausgepackt und die restlichen JD-Geschenke verteilt. Die Staffmitglieder freuten sich über ihre neue Schlüsselbänder und trugen diese direkt. Es wurden viele Fragen über Deutschland, unser Sozialsystem und den Beruf des HEP gestellt und es waren lange Unterhaltungen. Ein jeder hatte etwas zu erzählen und es war eine wirklich schöne Zeit, bis wir um 21 Uhr den Raum abgeschlossen und die Schüler*innen langsam ins Bett geschickt haben.
Ein weiterer Arbeitstag geht vorbei und es ist schwer zu glauben, dass am Samstag für uns schon wieder Zeit für den Heimflug ist.