Heute hatten wir das Vergnügen, erneut den anderen Luovi-Standort zu besuchen, worauf wir uns schon sehr gefreut hatten. Heute sollten die Schüler Plakate über sich selbst erstellen, auf denen sie erzählen, wie lange sie schon an der Schule sind, wo sie arbeiten und was ihre persönlichen Ziele sind. Es war schön zu sehen, wie die Schüler ihre Geschichten mit uns teilten. Für uns war es besonders spannend, die unterschiedlichen Kommunikationssysteme kennenzulernen, die sie verwenden. Ein Highlight des Tages war für uns die Möglichkeit, uns ein Ipad mit Unterstützer Kommunikation eines Schülers näher anzuschauen. Wir waren wirklich beeindruckt – so ein gut organisiertes und strukturiertes Kommunikationshilfsmittel hatten wir bisher noch nicht gesehen! Es war toll, so einen tiefen Einblick in den Alltag der Schüler zu bekommen.
Nach diesen spannenden Eindrücken stand wieder Lunch auf dem Plan. Nach dem Essen hatten wir noch ein bisschen Zeit zu entspannen und ein paar Runden Uno mit den Schülerinnen und Lehrkräften zu spielen, bevor wir zu einem weiteren Programmpunkt des Tages übergingen: ein kleiner Ausflug zu den Wohnungen der Schüler. Als wir dort ankamen, waren wir jedoch etwas schockiert. Die Wohnsituation der Schüler war nicht ideal. Sie teilen sich ihre Zimmer immer zu zweit, was bedeutet, dass sie kaum Privatsphäre haben. Die Wohnung war auch nicht besonders schön dekoriert oder gemütlich eingerichtet – es fehlte jegliche persönliche Note. Überall hingen Regeln an den Wänden. Die Mitarbeiter der Gruppe schienen auch wenig Interesse daran zu haben, wirklich mit den Bewohnern zu interagieren. Trotzdem, und das war für uns das Wichtigste, gefiel es den Schülern selbst – und letztendlich ist es das, was zählt.
Am Ende des Besuchs hatten wir dann aber noch ein wirklich schönes Erlebnis. Einige Schüler hatten sich Google Translate heruntergeladen, um besser mit uns kommunizieren zu können. Dadurch hatten wir die Möglichkeit, uns ausgiebig auszutauschen und dabei auch deutsche und finnische Musik miteinander zu teilen. Wir haben viel gelacht und dieser Moment der Verbindung hat uns den Tag versüßt.
Nach der Arbeit mussten wir erstmal die vielen Eindrücke und Reize verarbeiten. Um den Tag entspannt ausklingen zu lassen, beschlossen wir, in ein mexikanisches Restaurant zu gehen. Eine klare Empfehlung von uns – das Essen war köstlich. Der Tag endete schließlich gemütlich mit einem Film und einem FaceTime-Gespräch mit unseren Liebsten in Deutschland.
Fazit: Dieser Tag hat uns wieder einmal gezeigt, wie vielfältig und tief die Erfahrungen hier in Kokkola sind. Von den gut organisierten UK-Systemen bis hin zu den weniger idealen Wohnverhältnissen der Schüler – wir haben viele neue Eindrücke gesammelt. Aber das Schönste war der Austausch mit den Schülern und das gegenseitige Kennenlernen. Die Fähigkeit, trotz Sprachbarrieren, miteinander zu kommunizieren und das gemeinsame Lachen haben den Tag perfekt abgerundet.
Grüße aus Kokkola,
Janik und Marit